Rechtsterrorismus ist eine Bedrohung in Deutschland und weltweit. Die damit verbundene Gewalt richtet sich gegen einzelne Personen und Gruppen bis hin zu ganzen Bevölkerungsteilen und die gesamte Gesellschaft. Rechtsterrorist:innen planen und begehen Angriffe, Anschläge und Morde. Ihre Absicht ist es, Staat und Gesellschaft zu schwächen und ein Klima der Angst zu erzeugen.
Die Ausstellung wurde von dem Memorium Nürnberger Prozesse entwickelt und geht auf über 20 Fälle von rechtsterroristischer Gewalt zwischen 1945 und heute ein. Es wird deutlich, dass Rechtsterrorismus ein ständiger Begleiter der deutschen und internationalen Geschichte ist. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Perspektive der Opfer und Betroffenen von rechtsterroristischer Gewalt. Zudem stellt die Ausstellung die Frage nach dem gesellschaftlichen und juristischen Umgang mit rechtsterroristischen Verbrechen.
Die Ausstellung und das dazugehörige Begleitprogramm läuft in Kooperation mit der Stadt Hemau und wird vom Bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales gefördert.
Bereits in der Weimarer Republik übten extrem rechte und antidemokratische Gruppierungen Terror aus, der im staatlich organisierten Terror des Nationalsozialismus und der fabrikmäßigen Ermordung europäischer Jüdinnen und Juden sowie Sinti und Roma und weiterer Opfergruppen im Holocaust gipfelte. Der Vortrag bietet einen Streifzug durch die Geschichte des rechten Terrors von der Weimarer Republik bis heute und lässt Betroffene rechter Gewalt zu Wort kommen. Der Schwerpunkt liegt auf der Darstellung rechter, antisemitischer, antiziganistischer, rassistischer, sozialdarwinistischer und homophober Propaganda nach 1945 bis hin zum rechten Terror in Deutschland und dem Umgang damit durch Behörden, Medien und Zivilgesellschaft. Beispielhaft wird der antisemitische Doppelmord in Erlangen im Jahr 1980 beleuchtet. Vertiefend wird dann rechter Terror der letzten Jahre dargestellt und analysiert: Der NSU-Terror (1998-2011), der rechtsterroristische Anschlag am Olympia-Einkaufszentrum (OEZ) in München 2016, der antisemitische Terror in Halle und der Mord an Walter Lübcke (beides 2019) sowie der rassistische Terror in Hanau (2020) werden beleuchtet. Es werden Faktoren analysiert, die als Brandbeschleuniger für rechten Terror wirken. Zum Schluss sollen Handlungsstrategien entwickelt werden, wie wir rassistischer Hetze Einhalt gebieten können, und es werden Hilfsangebote vorgestellt, die Betroffene unterstützen. Im Rahmen der Ausstellung "Rechtsterrorismus - Verschwörung und Selbstermächtigung 1945 bis heute" im Zehenstadel Hemau.
Unsere Demokratie steht unter Druck. Nicht zuletzt durch die digitalen Angriffe von rechten Populist:innen und Extremist:innen. Sie besetzen digitale Räume als erste und erzielen dort mit ihren Themen und Narrativen – unter anderem auf Tik Tok – Millionen-Reichweiten. Sie verbreiten Desinformation, polarisieren, greifen politisch Andersdenkende an und vergiften das politische Klima. Beeinflussen sie damit auch unsere Wahlentscheidungen? Doch unsere Demokratie ist wehrhaft, seit der Europawahl 2024 hat sich die Zivilgesellschaft zur Verteidigung der Demokratie mobilisiert, analog wie digital. Unternehmen, NGOs, Stiftungen, Sportvereine, Religionsgemeinschaften und viele neue Bündnisse setzen sich seit Monaten für ein liberales, tolerantes und demokratisches Deutschland ein und versuchen den digitalen Raum zurückerobern: Von Omas gegen Rechts bis zur #reclaim-TikTok Kampagne. Wie können auch demokratische Inhalte viral gehen? Der Politikberater Martin Fuchs erklärt den Erfolg von rechter Propaganda auf Social Media, wie wir resilient gegenüber Desinformationen werden können und was noch passieren muss, damit pro-demokratische Erzählungen sichtbar werden und die Demokratie auch digital wehrhaft bleibt. Im Rahmen der Ausstellung "Rechtsterrorismus - Verschwörung und Selbstermächtigung 1945 bis heute" im Zehenstadel Hemau.
Weitere Informationen folgen in Kürze. Im Rahmen der Ausstellung "Rechtsterrorismus - Verschwörung und Selbstermächtigung 1945 bis heute" im Zehenstadel Hemau.
Die Bayerische Informationsstelle gegen Extremismus gibt einen Einblick, wie Extremisten versuchen, Jugendliche für sich zu gewinnen. Dabei wird erklärt, was Extremismus ist, welche Akteure in Bayern aktiv sind und wie diese vorgehen, um bei Jugendlichen Anschluss zu finden. Zum Abschluss des Vortrages wird auf Handlungshinweise und Gegenstrategien eingegangen. Im Rahmen der Ausstellung "Rechtsterrorismus - Verschwörung und Selbstermächtigung 1945 bis heute" im Zehenstadel Hemau.